Mandel

Mandel
Man|del ['mandl̩], die; -, -n:
1. von einer dünnen braunen Haut umgebener, harter, gelblich weißer Samenkern der Frucht des Mandelbaums:
süße, bittere Mandeln; gebrannte Mandeln; Mandeln überbrühen und abziehen; Mandeln hacken, reiben.
Zus.: Bittermandel.
2. mandelförmiges Organ, das sich in den Nischen des hinteren Gaumens und im Rachen befindet und zur Abwehr einer Infektion dient:
ihre Mandeln sind geschwollen; seine Mandeln sind gerötet.
Zus.: Gaumenmandel, Rachenmandel.

* * *

Mạn|del1 〈f. 21; veraltet
1. altes Mengenmaß, 15 od. 16 Stück
2. 15 od. 16 Getreidegarben
● eine \Mandel Eier kaufen [<mlat. mandala „Bündel, Garbe“, wohl im Sinne von „Handvoll“; zu lat. manus „Hand“]
————————
Mạn|del2 〈f. 21
1. 〈Bot.〉 Frucht des Mandelbaums; Sy Mandelkern
2. 〈Anat.〉 mandelförmiges, bindegewebiges Organ in den Nischen der Gaumenbögen (Gaumen\Mandel) u. am Dach des Rachens (Rachen\Mandel); Sy Tonsille
3. 〈Geol.〉 blasiger Hohlraum in vulkan. Gesteinen, der mit Mineralien gefüllt ist, die von außen nach innen gewachsen sind
● sich die \Mandeln herausnehmen lassen; bittere, süße \Mandeln; entzündete, gerötete, geschwollene, eitrige, vereiterte \Mandeln; gebrannte \Mandeln; einen Belag auf den \Mandeln haben [<ahd. mandala <spätlat. amandula <lat. amygdala „Mandel, Mandelbaum“ grch. amygdale]

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1Mạn|del , die; -, -n [mhd. mandel, ahd. mandala < spätlat. amandula, Nebenf. von lat. amygdala < griech. amygdálē]:
1.
a) von einer braunen Haut umgebener, gelblich weißer Samenkern der Steinfrüchte des Mandelbaums, der für die Herstellung von Süßwaren u. zum Backen verwendet wird:
süße -n;
-n hacken;
b) glatter Steinkern mit kleinen Vertiefungen, der in den Steinfrüchten des Mandelbaums sitzt u. die 1Mandel (1 a) enthält.
2. <meist Pl.>
a) Gaumenmandel:
vereiterte -n haben;
b) (Anat.) mandelförmiger Gewebslappen bzw. Organ aus lymphatischem Gewebe (z. B. Rachenmandel).
2Mạn|del , die; -, -[n] [spätmhd. mandel < mlat. mandala = Bündel, Garbe, im Sinne von »eine Handvoll« wohl zu lat. manus = Hand] (veraltet):
a) (bes. von Eiern) Menge von 15 od. 16 Stück:
drei M./-[n] Eier;
b) Gruppe von etwa 15 aufgestellten Getreidegarben.

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I
Mandel,
 
Botanik: Samen des Mandelbaums.
 
II
Mandel
 
[von mittellateinisch mandala »Bündel«, »Garbe«, eigentlich wohl »Handvoll«, zu lateinisch manus »Hand«] die, -/-(n), Abkürzung Mdl., alte norddeutsche Zähleinheit; 1 Mandel = 15 Stück, 4 Mandel = 1 Schock; die große oder Bauernmandel galt 16 Stück.
 
III
Mandel
 
[mã'dɛl],
 
 1) Ernest, belgischer Wirtschafts- und Politikwissenschaftler, * Frankfurt am Main 4. 4. 1923, ✝ Brüssel 20. 7. 1995; lebte seit seiner Jugendzeit in Belgien, wurde im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzungsbehörden verfolgt, nach Deutschland deportiert und dort bis 1945 in Lagern und Zuchthäusern gefangen gehalten; danach zunächst Journalist, arbeitete 1954-63 für den belgischen Gewerkschaftsbund. Mandel lehrte ab 1971 als Dozent in Brüssel und war dort ab 1982 Universitäts-Professor. Berufungen an Universitäten der Bundesrepublik Deutschland wurden aus politischen Gründen abgelehnt. Als Sekretär der Vierten Internationale vertrat er eine politische Ökonomie trotzkistischer Prägung; er befürwortete den revolutionären Sturz der internationalen Bourgeoisie und ein Rätesystem mit Mehrparteienspektrum. 1977 wurde Mandel Mitglied im P.E.N.-Zentrum Bundesrepublik Deutschland.
 
Werke: Traité d'économie marxiste (1962; deutsch Marxistische Wirtschaftstheorie); Der Spätkapitalismus. Versuch einer marxistischen Erklärung (1972; Dissertation); Kritik des Eurokommunismus (1978); Einführung in den Marxismus (1979); Trotsky. A study in the dynamics of his thought (1979; deutsch Leo Trotzki. Eine Einführung in sein Denken); Où va l'URSS de Gorbatchev? (1988; deutsch Das Gorbatschow-Experiment); Trotzki als Alternative (1992).
 
 2) Georges, französischer Politiker, * Chatou (bei Paris) 5. 6. 1885, ✝ Fontainebleau 15. 7. 1944; Berater von G. Clemenceau, zwischen 1934 und 1940 mehrfach Minister, setzte sich als Innenminister (Mai-Juni 1940) für die Weiterführung des Krieges ein; wurde von der Miliz des Vichy-Regimes (J. Darnand) ermordet.

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1Mạn|del, die; -, -n [mhd. mandel, ahd. mandala < spätlat. amandula, Nebenf. von lat. amygdala < griech. amygdálē]: 1. a) von einer braunen Haut umgebener, gelblich weißer Samenkern der Steinfrüchte des Mandelbaums, der für die Herstellung von Süßwaren u. zum Backen verwendet wird: süße, bittere -n; gebrannte -n; -n überbrühen und abziehen; -n hacken, reiben, durch die Mandelmühle drehen; b) glatter Steinkern mit kleinen Vertiefungen, der in den Steinfrüchten des Mandelbaums sitzt u. die Mandel (1 a) enthält. 2. <meist Pl.> a) Gaumenmandel: die -n sind geschwollen, leicht gerötet, entzündet; vereiterte -n haben; sich die -n herausnehmen lassen; b) (Anat.) mandelförmiger Gewebslappen bzw. Organ aus lymphatischem Gewebe (z. B. Rachen-, Zungenmandel). 3. (Geol.) Geode (2).
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2Mạn|del, die; -, -[n] [spätmhd. mandel < mlat. mandala = Bündel, Garbe, im Sinne von „eine Hand voll“ wohl zu lat. manus = Hand] (veraltet): a) (bes. von Eiern) Menge von 15 od. 16 Stück: drei -[n] Eier; eine kleine M. (15 Stück); eine große M. (16 Stück); b) Gruppe von etwa 15 aufgestellten Getreidegarben.

Universal-Lexikon. 2012.

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